Freitag, 23. Juli 2010

Review: Nightmares in Red, White and Blue


Nightmares in Red, White and Blue


Produktionsland: USA
Jahr: 2009 
Laufzeit: 96 Minuten
FSK-18


Regie: Andrew Monument
u.a. mit: John Carpenter, George A. Romero, Larry Cohen


Anspruch: 6/10
Unterhaltungswert: 8/10

Screenplay: 7/10
Produktion: 7/10
Synchro: ok (furchtbar/schlecht/mäßig/ok/gut/ausgezeichnet)


Bewertung: Die Filmdoku Nightmares in Red, White and Blue umreisst die hundertjährige Geschichte des amerikanischen Horrorfilms, von den ersten, expressionistischen Gehversuchen im Stummfilm, über Monsterfilme, Tierhorror, Slasher - bis hin zum modernen Terror- und Torturehorror. (Ausländische Horrorfilme bleiben dabei jedoch aussen vor.) Jeder wichtige Meilenstein des Horrorgenres ist hierbei vertreten, zwischen den Filmvorstellungen kommen, ganz im üblichen Doku-Stil, namhafte Genreregisseure zu Wort und zudem wird die Entwicklung des Horrorfilms auch mit dem gesellschaftlichen Wandel in Bezug gesetzt.


Jedoch: gerade weil die Macher offensichtlich den Anspruch hatten, eine möglichst vollständige Horrorhistorie zu schaffen, bleibt leider der Eindruck, dass man nie über die Tiefe einer N-TV Flugzeugträger-Reportage hinauskommt. Es reiht sich Filmschnippsel an Filmschnippsel, dazwischen schwärmt ein Regisseur, wie sehr ihn der und der Film beeindruckt und beeinflusst hat und auch die Gesellschaftsreflexion des Horrorfilms lässt sich zwar nicht leugnen, wirkt aber manches mal auf Grund der mangelnden Analyse deplaziert und aufgesetzt. Eine umfangreiche Behandlung jedes einzelnen Films würde im Hinblick auf die Lauflänge natürlich schnell den Rahmen sprengen, eine kleinere Auswahl an kritisch betrachteten Filmen mit mehr Hintergrundinformationen wäre aber eine sinnvolle Alternative gewesen. Ebenso hätte ich mir mehr Informationen über die Entstehungsprozesse, die Produktion und Inszenierungskniffe gewünscht.



Trotzdem, Genrefreunde und besonders Horror-"Einsteiger", kommen hier ganz auf ihre Kosten und erfreuen sich an einer Zusammenfassung der Geschichte des Horrorfilms im Schnelldurchlauf - und nichts anderes will Nightmares in Red, White and Blue auch sein. Wie traumhaft wäre es, wenn sich nun ein paar Kenner vom Schlage eines Jörg Buttgereit und/oder Christian Keßler ebenfalls auf filmische Weise dem europäischen (und vorallem italienischen) Horrorfilm nähern würden!

Fazit: Alte Hasen erfahren hier zwar wenig neues, dafür gibt's recht interessante Interviews, jede Menge Nostalgie und fröhliche Erinnerungen - da lacht das Horrorherz! Mehr Tiefe und kritische Analyse und Nightmares in Red, White and Blue hätte das Zeug zu einem echten Doku-Knaller gehabt.

7/10

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