Donnerstag, 11. Februar 2010

Review: Ein superheisses Ding

Ein superheißes Ding
Originaltitel: Double Agent 73
USA
Jahr: 1974
Laufzeit: 74 Minuten
FSK 18

Regie: Doris Wishman
Genre: Agentenfilm / Erotik / Melodrama

Plot: Jane Tennay ist Geheimagentin. Ihr neuester Auftrag: Der Drogenbaron „Toplar“, von dem nicht mehr bekannt ist als sein Name und dass er eine Narbe hinter dem Ohr hat, muss aus dem Verkehr gezogen werden. Bisher war jeder Versuch dem Schuft auf die Schliche zu kommen wenig fruchtbar und hat nur zu jeder Menge nun toten Agenten geführt. Diese hatten allerdings auch nicht eine so enorme Oberweite wie Jane Tennay! Ihr wird nämlich für diesen Auftrag eine Kamera in die Brust implantiert, da es wesentlich unauffälliger ist, mit riesigen Brüsten herumzurennen und diese bei Bedarf zu entblößen, als eine furchtbar unhandliche Handkamera mitzuschleppen.
Janes Auftrag ist nun die Ermordung verschiedener Verdächtiger, die nach getaner Arbeit fotografiert werden sollen. Von den Fotos erhoffen sich Janes Arbeitgeber sachdienliche Hinweise, um auf die Spur von Oberschuft Toplar zu kommen. Doch haben sie, wie sich erst später rausstellt, auch für eine „Lebensversicherung“ gesorgt: Da, wenn Jane nicht bis zu einem bestimmten Zeitpunkt ihren Auftrag ausgeführt hat und zurückgekehrt ist, anzunehmen ist, dass sie sich mit ihren sensiblen Fotos (in der Titte) in Gefangenschaft befindet, wurde ihr noch gleich eine Bombe mit dazu implantiert.. Oh man.

Spannung: 2/10
Atmosphäre: 1/10
Action: 2/10
Humor: 2/10
Anspruch: 0/10
Unterhaltungswert: 4/10 (6/10 mit Bier und Freunden)

Cast: 2/10
Score: 5/10
Screenplay: 3/10
Produktion: 3/10
FX: -/10
Gore: 1/10
Synchro: schlecht (furchtbar/schlecht/mäßig/ok/gut/ausgezeichnet)
Mainstream: Nein

Kurzinhalt:
  • Brust-Fotoapparat: 100%
  • Brust-Bombe: 100%
  • Brust-Brust: 183%
Bewertung: Die 2002 verstorbene und für abstruse Filmideen bekannte Regie-Oma Doris Wishman [Info] war Autodidaktin und, soviel sei gesagt, das merkt man ihren Filmen auch deutlich an. Dilettantische Kameraschnitte und Dialoge, bei denen es einem die Schuhe auszieht, können bei Wishman, manchmal auch als „weiblicher Ed Wood“ bezeichnet, wohlwollend als Stilmittel betrachtet werden. Und so ist auch Double Agent 73, wie schon der Vorgänger (Titel: „Teuflische Brüste“, ich brech ab...), ein durch und durch bescheuertes Sexploitation-Machwerk, dessen hanebüchene Story einzig den Zweck hat, Hauptdarstellerin Chesty Morgan möglichst viel Gelegenheit zu geben, ihre monströsen Brüste auszupacken. Zum fotografieren wird schnell die Brust rausgeholt, der eine Arm gehoben, mit dem anderen die Brust gedrückt *squeeze* - und tada! Ebenso albern ist der originale Filmtitel: eine pubertäre Anspielung auf Morgans Brustumfang von 73 inch, was in etwa 183cm (Körbchengröße Korbgröße FF) entspricht - also durchaus gewaltig. Chesty Morgans schauspielerische Leistung tut dabei ihr übriges, sie ist entweder auf Droge oder schlafwandelt, genau lässt sich das nicht sagen. Aufgrund ihres starken polnischen Akzents wurde sie zudem nachsynchronisiert, was aber auch so kein unübliches Vorgehen Wishmans war – gerettet wird dadurch allerdings auch nichts mehr.


So etwas wie Erotik kommt an keiner Stelle auf (allein die Haare, gottohgott), die Story ist zum Heulen, von den Sets kriegt man Augenkrebs, die Schauspieler sind unterirdisch, ebenso wie Schnitt und Kamera - und zudem klaffen an allen Ecken und Enden derartige Logiklücken, dass man am liebsten in den Tisch beißen oder seinem Sitznachbarn eine runterhauen möchte, einfach so. Ein Beispiel: eine der Zielpersonen ist gerade mit seiner Freundin/Gespielin/whatsoever zu Gange. Diese verschwindet kurz ins Bad und Jane schleicht sich, die Brüste mit Gift bepinselt, zu dem Ahnungslosen ins Bett, ihm ihren Busen ins Gesicht drückend. Dass seine angebliche Freundin nun ungefähr 10-20 mal größere Eumel hat als vorher, bemerkt er natürlich nicht, und so beginnt er liebestoll damit, die Giftbojen abzuküssen. Männer halt.

Fazit: Ein Muss für Exploitation Fans, eine Bereicherung für Filmfreunde, für alle anderen immerhin eine „Erfahrung“. Gut macht dieser Film eigentlich überhaupt nichts, in größeren Runden mit der richtigen Einstellung und ein, zwei, fünfzehn Bierchen ist „Ein superheisses Ding“ aber immer für ein paar Lacher gut!

3.5/10

Artverwandtes / Für Freunde von:
Teuflische Brüste (orig. Deadly Weapons)

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