Montag, 21. November 2011

Review: The Thing (2011)

The Thing

Originaltitel:
The Thing

Produktionsland: USA
Jahr: 2011

Laufzeit: 102 Minuten
FSK-16

Regie: Matthijs van Heijningen Jr.

Cast: Mary Elizabeth Winstead, Joel Edgerton



Plot:
Eine Gruppe norwegischer Wissenschaftler macht in der Antarktis eine unerwartete und spektakuläre Entdeckung: Tief im Eis begraben schlummert ein offenbar vor langer Zeit gestrandetes Alien-Raumschiff und nicht weit entfernt findet sich sogar dessen glückloser Pilot, ebenfalls schön konserviert im ewigen Eis. Der Leiter der norwegischen Expedition ruft deshalb einen befreundeten amerikanischen Kollegen mitsamt zweier Assistenten als Unterstützung zu sich und gemeinsam soll das Alien geborgen werden - blöd nur, dass der extraterristrische Ötzi noch verdammt lebendig ist..


Kurzinhalt:
  • Schnee, Eis, Einsamkeit: 90%
  • Besucher aus dem All, groteske Körperverschmelzungen: 80%
  • Flammenwerfer: 95%

Bewertung:
The Thing ist ein Prequel zum gleichnamigen Carpenter Klassiker von 1982. Meine Erwartungen waren recht niedrig und beschwingt durch ein doch sehr positives Review in der Deadline wischte ich zunächst alle Vorbehalte beiseite. Zunächst. Denn nach spätestens einer dreiviertel Stunde wusste ich wieder, dass meine Vorbehalte nicht unbegründet waren. Zwar ist The Thing durchaus spannend und solide inszeniert. Und Logikflauten größer als das arktische Ozonloch sowie Charaktere ohne jegliche Tiefe - also wenn ich, selbst als Wissenschaftler, auf ein augenscheinlich noch intaktes, riesiges fucking Raumschiff stoßen würde, und dann liegt da auch noch ein monströses Alien rum - ich wär aber sowas von auf den Malediven oder anderswo, Wissenschaft-my-ass, echt jetzt - aber bei einem Horrorfilm: geschenkt.



Unverzeihlich ist aber das dermaßen verschenkte Potential. Die technisch durchaus gut gemachten Alienmutationen werden derart aufdringlich ins Bild gesetzt, dass jeder Grusel verloren geht. Man fühlt sich spontan wieder in die billigen Horrorfilme der 80er Jahre zurückversetzt, in denen es reichte, einem mittelmäßig begabten Schauspieler eine möglichst aufwendige Latexmaske aufs Gesicht zu setzen und schon hatte man einen Horrorfilm, hier nur eben mit CGI statt Latex. Alien hat schon 1979 gezeigt, wie man eine unheimliche Bedrohung inszeniert und auch Carpenters The Thing war weit unheimlicher, als dieser blutleere Aufguss.


Statt Grusel bedient sich van Heijningens Prequel zahlreicher lehrbuchmäßiger Cheap-Scares, die dermaßen lehrbuchmäßig sind, dass von "Scare" gar keine Rede mehr sein kann. Zudem ist auch das Timing des Schnitts manchmal dermaßen daneben (insbesondere in der Schlüssel-such-Szene), dass selbst der unbedarfteste Kinogänger sich kaum erschrecken dürfte. Dabei bietet gerade das Setting für einen Horrorfilm eine ideale Ausgangssituation: Die Isolation im Nirgendwo, das Abgeschnittensein von jeglicher Zivilisation, die allgegenwärtige Paranoia "Wer ist bereits ein Alien?", die klaustrophobischen Angstzustände des Gefangenseins in einer kleinen Forschungsstation, die Auswegslosigkeit.. all das wird vom Film zwar angerissen, aber so inkonsequent, dass einfach keine beklemmende Atmosphäre aufkommen will. Trotz eines ordentlichen Budgets von 35 Millionen Dollar wird man das Gefühl nicht los, dass hier lediglich "herunter gedreht" wurde und da hilft dann auch die niedliche Mary Elizabeth Winstead (Death Proof) als Eye-Candy nur wenig.


Es ist schon bezeichnend, dass die beste Szene des gesamten Films Teil des Abspanns ist, wenn sich zum bisher blass gebliebenen Score das Carpenter The Thing Theme reiht und mit wunderbar fatalistischem Grundton - quasi als Hommage - die Anfangsszene des 1982er Films gezeigt wird. Es geht doch - warum nicht früher so?

Fazit:
Als kurzweiliges Popcorn-Kino noch tauglich, als Horrorfilm und Prequel versagt The Thing aber auf ganzer Linie. Sobald die Heimkino VÖ ansteht auf Grund des stimmungsvollen Abspanns immerhin als Einstieg für einen abendlichen The Thing-Marathon in gemütlicher Runde geeignet.


6/10


Artverwandtes / Für Freunde von:
The Thing (1982)
Alien (1979)
Predator (1987)

Montag, 24. Januar 2011

Betr.: TrashOThek!

Es sei an dieser Stelle nochmal an den wirklich hervorragenden VideoCast von trashothek.de erinnert, gemacht von zwei beinharten Filmfans, wahre Tausendsassa!

Zum direkt angucken hier eingebettet der erste Teil, die Webseite der beiden ist aber unbedingt zu empfehlen.

Rechts-Klick um in neuem Fenster zu öffnen.

Betr.: Abwertung Surival of the Dead / Ricky Gervais @ Golden Globes

Nach erneutem Betrachten in trauter Runde des letzten George A. Romero Streifens SURVIVAL OF THE DEAD musste ich leider feststellen, dass dieser lange nicht so gut ist, wie von mir in meinem Kinoreview beschrieben und daher die ursprüngliche 8/10 auf eine 7/10 reduzieren. Buh!

Ricky Gervais, seines Zeichens großartiger Standup-Comedian und hierzulande in erster Linie als Erfinder des STROMBERG-Vorbilds THE OFFICE und Dank seines kleinen virtuellen Gastspiels in GTA IV bekannt, moderierte die diesjährigen Golden Globes Awards und das auf eine so witzige wie bissige Art und Weise, dass hier einmal ein paar Ausschnitte gezeigt werden sollen:

TEIL 1:


TEIL 2: