Sonntag, 6. Juni 2010

Betr.: Kinoreviews

Heute gab es mit dem Review zu Survival of the Dead zum ersten Mal ein Review zu einem Kinofilm. Da ich bei Kinofilmen nicht die Möglichkeit (oder das nötige Kleingeld habe) diese ggf. mehrmals anzusehen, fallen diese Reviews unter Umständen etwas weniger umfangreich aus und können sich mit Erscheinen der DVD VÖ nach erneuter und freilich intensivster Auseinandersetzung noch ändern.

Kinoreview: Survival of the Dead


Survival of the Dead
Originaltitel:
Survival of the Dead

Produktionsland: USA
Jahr: 2009
Laufzeit: 86 Minuten
FSK-18
Regie: George A. Romero
Cast: Alan Spang, Kenneth Welsh, Kathleen Munroe

Plot: Die Zombie-Apokalypse hat die Welt in einen lebensfeindlichen Ort verwandelt, in dem sich nur noch einzelne, versprengte Gruppen von Überlebenden dem allgegenwärtigen Tod entgegenstellen. Eben eine jener Gruppen macht sich auf den Weg nach "Plum Island", einer Insel auf der es sich vergleichsweise ruhig leben lassen soll. Doch dort geraten sie nur zwischen die Fronten zweier, seit ewigen Zeiten verfeindeter Familienclans - und die bevorzugt Menschenfleisch löffelnden Untoten sind natürlich auch noch da.

Kurzinhalt:
  • Zombies: 75%
  • Western: 25%
  • Splatter & Gore: 8/10
  • Cowboyhüte: 70%
Bewertung: Da ist er nun, der neue Romero. Nachdem ich die ersten negativen Kritiken gelesen hatte, nahm ich mir vor, bei allem was sich um Survival of the Dead dreht, die Augen zu schließen und mir den Film nicht kaputtmachen zu lassen. Weitestgehend ist mir das auch gelungen und ich muss sagen: zum Glück!
Natürlich: Survival of the Dead erreicht weder Night of the living Dead, Dawn of the Dead, Day of the Dead und auch nicht Land of the Dead - aber zumindest mit letzterem spielt man immerhin in einer Liga. Durch den gelungenen Mix mit Western Elementen erreicht Romero es, auch hier wieder ein Unikat zu schaffen und lässt damit die (teils teuer produzierten) Genrekollegen der jüngeren Zeit peinlich alt aussehen.
Und auch wenn bei Survival of the Dead der Fokus weit weniger auf politischen und sozialkritischen Motiven liegt, als man es von Romero gewohnt sein mag, so sind diese dennoch unverkennbar und treffend. Was im Remake zu "The Crazies" nur mit Hängen und Würgen funktioniert, gelingt Romero scheinbar mit routinierter Leichtigkeit.



Wehrmutstropfen sind die teils arg offensichtlichen CGI-Einsätze, ebenso wie die nicht zündenden bzw. oftmals untergehenden komödiantischen Einlagen, der verhältnismässig hohe Gorefaktor kann darüber aber wieder hinwegtrösten. Die schauspielerischen Leistungen bestechen in erster Linie durch penetrantes Overacting, vorallem die übermässige pseudo-Coolness des von der Gruppe unterwegs aufgelesenen Jungspunds geht einfach nur auf die Eier. Verschenkt wurde auch einiges vom Potential eines Zombie-(Spät-)Western-Crossovers: Mit einem entsprechendem Score und den typischen Weitwinkelansichten - und warum auch nicht einigen italian shots? -  hätte noch einiges an cooler Atmosphäre geschaffen werden können - ganz ohne ermüdend markige Oneliner.


Fazit: Romero zeigt sich vielleicht nicht in Bestform, aber trotzdem ist Survival of the Dead ein spaßiger und einzigartiger Zombiestreifen geworden, der sich intelligenter und innovativer zeigt, als die schon traditionelle Namensgebung vermuten ließe. Denn trotz unübersehbarer inszenatorischer Schwächen schafft es Romero mit einer interessanten Konstellation von Charakteren und Interessensgruppen - auch wenn erstere zweidimensional bleiben - eine spannende Geschichte aufzutischen, die dem Genrefreund dank blutiger Beilagen auch nach mehrmaliger Verköstigung noch schmecken wird.


7/10


Artverwandtes / Für Freunde von:
Dawn of the Dead
Day of the Dead
Land of the Dead
Diary of the Dead
The Crazies
Shaun of the Dead

Externe Links:
Offizielle Webseite (inkl. Hi-Res Trailer, u.a.)